Liebewohl

Liebesgottheiten

In zahlreichen Mythologien werden Liebesgottheiten verehrt, die mit der (geschlechtlichen) Liebe bzw. deren Entstehung verbunden sind.


al-Lt

al-Lat reitet auf einem Kamel. Relief aus Ta'if in Saudi-Arabien, entstanden um 100 n.Chr.

al-Lt (arabisch "(die) Göttin") war eine vorislamische Göttin der Araber und bereits von Herodot als Alilat bezeugt, die mit Urania verglichen wurde. Daneben bestand eine Verbindung zwischen al-Lt und der Fruchtbarkeitsgöttin Astarte.

Unter verschiedenen Namen wurde in Syrien eine einzelne Himmelsgöttin angesprochen. Astarte war das Gegenstück zur babylonischen Ištar. Laut Herodot verehrten die Araber nur eine männliche und eine weiblichen Gottheit. Al-Lt setzte er mit Aphrodite Urania gleich. Im 2. Jahrhundert verändert sich al-Lt hin zu einer bewaffneten Athene mit einem Helm auf dem Kopf, einer Aigis behängt und einem Speer in der rechten Hand, während die linke Hand auf einem Schild an ihrer Seite ruht.

Ihr Kult ist seit dem 4. Jahrhundert v. Chr. in Syrien bekannt. Sie war in vorislamischer Zeit neben al-Uzza und al-Manat eine der drei in Mekka verehrten Hauptgottheiten. Ihr Sitz wurde in einem viereckigen, weißen Stein angenommen, bei Wallfahrten brachte man ihr Weihgeschenke und Schlachtopfer dar. Idole der al-Lt wurden von den Mekkanern in Schlachten mitgeführt.

Amor

Michelangelo Merisi da Caravaggio: Amor Vincit Omnia / Amor besiegt alles. Entstanden 1602-1603

Amor, oft auch Cupido oder Cupidus genannt, ist in der römischen Mythologie der Gott und die Personifikation der Liebe (genauer: des Sich Verliebens) und wird als halbwüchsiger Knabe nicht ohne schalkhafte Bosheit aufgefasst, der mit seinen Pfeilen ins Herz trifft und dadurch die Liebe erweckt. Widerstehen kann man ihm nicht: Omnia vincit Amor - "Amor besiegt alles", wobei das lateinische Wort "amor" auch direkt mit "Liebe" übersetzt werden kann.

Sein griechisches Analogon ist Eros. Entsprechend diesem ist Amor der Sohn der Venus und des Mars. Die wohl bekannteste mythische Erzählung von Amor ist die von Apuleius in seinen Roman Metamorphosen eingebettete Erzählung von Amor und Psyche.

In der Emblematik wird Amor oft auch als blind dargestellt, was William Shakespeare im Sommernachtstraum so erklärt:

Die Liebe siehet durch die Phantasie,
Nicht durch die Augen, und deswegen wird
Der goldbeschwingte Amor blind gemahlt.
Geflügelt ohne Augen deutet er
Der Liebe Hastigkeit im Wählen an;
Und weil sie leicht verlässt was sie erkohr,
So stellt man ihn als einen Knaben vor;
Wie Knaben oft beym Spiel meineydig werden,
So scherzt des Knaben Amors Leichtsinn auch
Mit seinen Schwüren.

Analog zu den griechischen Eroten, den Mehrfachdarstellungen kindlicher Liebesgötter, gibt es zu Amor die Amoretten, die meist als nackte, geflügelte Knaben dargestellt werden.

Anaitis

Anaitis war bei den Cappadociern, Armeniern, Persern und Medern eine Göttin der Liebe und wurde von den Römer und Griechen mit Venus verglichen.

Aphrodite

Aphrodite war in der griechischen Mythologie die Göttin der Liebe, der Schönheit und der sinnlichen Begierde und eine der kanonischen zwölf olympischen Gottheiten. Ursprünglich zuständig für das Wachsen und Entstehen, wurde sie erst später zur Liebesgöttin. Das Pendant in der römischen Mythologie ist Venus.

Verheiratet war Aphrodite mit Hephaistos, dem Gott des Feuers und der Schmiedekunst, den sie allerdings ständig mit Sterblichen und Unsterblichen betrog. Notorisch war ihre lange Beziehung zum Kriegsgott Ares, aus der Eros, Harmonia, Phobos, Deimos und Anteros entstanden. Laut Homer wurden die beiden mitten im Akt von Hephaistos in flagranti in einem Netz gefangen. Als er sie so den anderen Göttern präsentierte, erhoben diese das sprichwörtliche "Homerische Gelächter". Aus Aphrodites Liebschaft mit dem Trojaner Anchises ging Äneas (griechisch Aineias) hervor, Held im Trojanischen Krieg, der dann zu den mythischen Stammvätern der Römer gehören sollte und aus dessen Sohn das Geschlecht der Julier, zu dem auch Gaius Julius Cäsar gehörte, entsprang. Außerdem zeugte sie mit Dionysos den Priapos und mit Hermes den Hermaphroditos. Ferner liebte sie den schönen Adonis, der jedoch vom eifersüchtigen Ares in Gestalt eines Keilers bei der Jagd getötet wurde.

Ihren unwiderstehlichen Liebreiz verdankte sie ihrem magischen Gürtel "charis" ("Gürtel der Aphrodite"), den sie auf Bitten sogar gelegentlich auslieh, beispielsweise an Hera. Ihr Mann, der Schmiedegott, hatte ihn ihr aus Gold und Edelsteinen gefertigt.

Ursprünglich war Aphrodite wohl eine Mutter- und Fruchtbarkeitsgöttin des Wachsens und Entstehens. Indem auch der Natur ein sehnsüchtiges Verlangen zugeschrieben wurde, wurde aus ihr die Göttin der Liebe und allmählich die der Schönheit. Frühe Forscher behaupten, dass der Ursprung ihrer Verehrung bereits in die Epoche zurückfalle, in welcher die Griechen noch mit den übrigen indoeuropäischen Völkern eine Einheit bildeten; bei der Mehrzahl dieser Völker finde sich eine ihr wesensverwandte Göttin. Andere, wie auch antike Schriftsteller wie Herodot und Pausanias, sehen ihren Ursprung in Phönikien und dem vorderen Orient.

Viele Züge der semitischen Astarte (Aschera, griechisch Aschtaroth) finden sich auch bei Aphrodite. Wie diese wurde sie bewaffnet dargestellt. Als solche hieß sie Areía und wurde zur Geliebten des Ares, zu welchem sie auch schon insofern in mythologischer Beziehung stand, als er auch der Gott des Gewitters und somit auch der Befruchtung der Erde war. In Homers Hymnos erscheint die Göttin als "Herrin der wilden Tiere" (potnia theron), die sich auf ihren Wink paaren.

Besonders wurde jedoch die Göttin der Liebe nach zwei Aspekten unterschieden der "heiligen" Aphrodite Urania und der "irdischen" Aphrodite Pandemos:

"Die heilige (sakrale) Liebe":
Aphrodite Urania (Venus caelestis), "Die Himmlische", "Die Himmelsgöttin" steht für "die reine, himmlische, edle Liebe". Als Urania wurde sie zur Adoptivtochter des Zeus als des lichten Himmels und der Dione (Erdgöttin "Mutter des Universums"), der weiblichen Ergänzung desselben Aphrodite Dione gemacht und gern auf den lichten Höhen (akroi) der Berge verehrt, daher auch Akraia genannt. Als solcher dient ihr der Polos (oder Modios), ein runder, hoher, scheffelartiger Aufsatz, das Abbild des Himmelsgewölbes, und in gleicher Anschauung die Schildkröte als Symbol.

"Die irdische (profane) Liebe":
Aphrodite Pandemos "die bei jeglichem Volk", also auf Erden waltende, repräsentiert die sinnliche sowie später auch die käufliche Liebe. Platon beschreibt sie als die Göttin der "gemeinen Sittlichkeit", andere Quellen sprechen davon, dass sie die Schutzherrin der Tempelprostitution gewesen sei. Aber auch der menschlichen Zeugung steht sie vor. Sie wurde auch die Göttin der Hetären und Lustknaben (Porné, "die Kitzlerin"). Als Peitho "die Überredende" steht sie für die "Überredungskünste eines erotisches Abenteuers". Sie verkörperte somit die süßen Worte, die ein Liebender finden musste, um die Geliebte zum Sex zu überreden.

Astarte

Astarte, ugaritisch Athtartu, phönizisch štrt, griechisch Astárt, hebräisch Aschtoret, aramäisch Athtar war die Himmelskönigin und Liebesgöttin mehrerer westsemitischer Völker. Auf einer Inschrift von Delos wird die Astarte von Askalon zusammen mit Aphrodite als die Göttin der Seefahrer genannt.

Antike Darstellungen der phönizischen Astarte zeigen meist eine Frauenfigur mit nacktem Oberkörper. Die nackten Brüste sind deutlicher Hinweis auf den lebensspendenden Aspekt der Liebes- und Fruchtbarkeitsgöttin. In manchen Darstellungen - insbesondere in Form der mesopotamischen Inanna oder Ištar - wird dies betont, indem sie die Brüste zusätzlich mit den Händen stützt bzw. nach oben schiebt.

Ein verbreitetes Merkmal der Astarte ist die Schlange, die sie in Händen hält. Die Symbolik der Schlange ist sehr vielschichtig und verweist auf die zahlreichen gegensätzlichen, heute oft widersprüchlich erscheinenden Aspekte des Wesens der Göttin, "das zugleich männlich, weiblich oder aus sich selbst entstanden sein kann. Als ein Tier, das tötet, ist sie Tod und Zerstörung; als eines, das periodisch seine Haut erneuert, ist sie Leben und Auferstehung; eingerollt wird sie mit den Zyklen der Manifestation gleichgesetzt." Ein weiteres ihrer Symbole ist ihre Krone, die teils als Kuhgehörn, teil als Mondsichel, dem universellen Symbol der Weiblichkeit, teils als Kombination aus beidem verstanden wird. Oft wird diese Form noch durch die Sonnenscheibe ergänzt. Außerdem erscheint daneben oft die Venus, der Abend- bzw. Morgenstern, meist dargestellt als großer, achteckiger Stern.

In ihrer Funktion als Kriegsgöttin wurde Astarte im antiken Ägypten meist sitzend auf einem Pferd dargestellt. Ihre Attribute waren Schild und Speer, zuweilen noch verstärkt durch den Löwenkopf der Göttin Sachmet. Dabei blieb hier - anders als z. B. in der griechischen Pallas Athene - die Verbindung von kämpferischen und erotischen Elementen durchaus erhalten; in manchen Darstellungen erscheint sie "nackt und steht auf einem Löwen, aus ihren Hüften wachsen Schlangen und sie hält Lilien oder Schlangen als Symbole für Erotik und Fruchtbarkeit ihn ihren Händen."

Eine verwandte Rolle spielten die ägyptische Isis, die babylonische Ištar, die altarabische, besonders in Palmyra verehrte Al-Lat, sowie die griechischen Göttinnen Aphrodite und Demeter. In Ägypten wurde Astarte als Liebes- und Kriegsgöttin verehrt. Dem Namen nach ist sie auch mit dem ugaritischen Athtar verwandt. Der Kult um die Liebesgöttin gelangte mit der Ausbreitung der phönizischen Kolonien nach Westen über Karthago bis in den Norden Marokkos. Im antiken Griechenland wurde Astarte mit Hera oder Aphrodite gleichgesetzt, letzteres zum Beispiel im sizilianischen Eryx. Die Etrusker verehrten sie als Uni-Astre, woraus im antiken Rom ebenfalls die Göttermutter Juno wurde.

Eros

Eros war in der griechischen Mythologie der Gott der begehrlichen Liebe. Ihm entspricht in der römischen Mythologie Amor, der als Personifikation der erotischen Begierde auch Cupido ("Begierde", "Leidenschaft") genannt wird. Eros hat zwar im Kult kaum eine Rolle gespielt, ist aber seit der Antike eine der beliebtesten mythischen Figuren in Literatur, bildender Kunst und Musik.

Bei Homer kommt Eros noch nicht vor. Bei dem Dichter Hesiod ist er als eine der drei ersten Gottheiten entstanden, nach Chaos, der ersten Gottheit, und zusammen mit Gaia.

Eros gilt meist als Sohn der Aphrodite (römisch Venus) und des Ares (römisch Mars). Manchmal wird auch Hermes (römisch Mercurius) oder Zeus (römisch Jupiter) als Vater genannt. Seit Apollonios von Rhodos wird Eros gern als ungezogenes Kind beschrieben.

In der Tragödie Antigone des Sophokles veranlasst Eros den mit der Titelheldin verlobten Haimon, den Sohn des Königs Kreon, sich gegen seinen Vater, der Antigones Hinrichtung will, aufzulehnen. Damit thematisiert der Dichter einen Konflikt zwischen erotischem Begehren und der Loyalitätspflicht gegenüber dem Vater, wobei Eros sich als stärker erweist. Er wird vom Chor als Eros, unbesiegt im Kampf angesprochen; mit diesem berühmten Vers drückt der Dichter seine Überzeugung aus, dass der Mensch der Macht des Eros, die ihn ergreift, gänzlich ausgeliefert ist.

Berühmt ist die Geschichte von Amor und Psyche des Apuleius. Hier ist Psyche die Geliebte des Eros, die ihm eine Tochter namens Voluptas ("Lust") schenkt.

Bis in die Zeit der griechischen Klassik wird Eros in Kunst und Literatur als schöner Jüngling dargestellt. Seine Attribute sind meist Peitsche, Netz oder Sandale. Erst im Hellenismus setzt sich die Darstellung des Eros als Kleinkind mit Pfeil und Bogen durch. Dabei soll eine auf das Herz gezielte goldene Pfeilspitze die Leidenschaft entfachen, eine bleierne dagegen die Leidenschaft abtöten. Der Gegensatz zwischen dem harmlosen, unbeholfenen Kleinkind und seiner gewaltigen Wirkung wird offenbar als besonders reizvoll empfunden. Meist wird Eros mit Flügeln dargestellt.

Als Eroten bezeichnet man in der Archäologie Mehrfachdarstellungen des Liebesgottes Eros als Dekoration oder Ornament an Schalen oder Gefäßen.

Freya

Nils Blommér: Freja sökande sin make / Freja sucht ihren Ehemann. Entstanden 1852

Freya, auch Freia, Freyja (altnordisch Herrin) ist der Name der nordgermanischen Göttin der Liebe und der Ehe. Sie gilt als nächstbedeutende Göttin des nordischen Pantheons nach Frigg, mit der sie in neuzeitlichen Rezeptionen oft gleichgesetzt oder verwechselt wird. Sie ähnelt der Venus des römischen Götterhimmels. Sie gilt als die Göttin der Fruchtbarkeit und des Frühlings, des Glücks und der Liebe, sowie als Lehrerin des Zaubers (seiðr).

Da es keine südgermanischen (z. B. deutsche, englische) Überlieferungen zu Freya gibt und die Südgermanen den Tag der Venus (Freitag) noch mit Frija/Frigg übersetzten, wird angenommen, dass Freya eine wikingerzeitliche Loslösung der Aspekte Liebe, Liebesmagie und Promiskuität der Göttin Frigg ist.

In der Neuzeit hat sie die Göttin Frigg in der isländischen Aufarbeitung des Heidentums vollkommen verdrängt. Freya selbst erscheint in diesem (einer Illumination in einer Papierhandschrift des 17. Jahrhunderts) allerdings nur noch als treusorgende Familienmutter.

Besonders bekannte Quellen über Freya sind zwei Gedichte der Lieder-Edda. In der Lokasenna ("Schmähreden des Loki") wirft ihr der Gott Loki vor, mit jedem Gott und jeder mythologischen Gestalt Verkehr gehabt zu haben. In der Þrymskviða ("Das Lied von Thrym") hat sie einen Wutausbruch, als die Forderung des Riesen Thrym (aisl. Þrymr) lautet, ihn heiraten zu sollen, um den Hammer Thors von den Riesen auszulösen, der wichtig für den Fortbestand der Götterwelt ist.

Der Wochentag Freitag (althochdeutsch frîatac, altenglisch frgedeag) ist, obwohl dies oft behauptet wird, nicht von Freya abgeleitet, sondern von Frija, der südgermanischen Namensform der germanischen Göttin Frigg.

Hathor

Hathor. Abbildung aus Meyers Konversationslexikon 1888

Hathor war eine Göttin in der ägyptischen Mythologie. In ihren Anfängen nahm sie noch den Rang einer Lokalgöttin ein und fungierte dort in ihrer kuhgestaltigen Erscheinungsform. Im weiteren Verlauf stieg Hathor zur Himmelsgöttin des Westens auf und wurde zu einer allumfassenden Muttergottheit. Sie war aber auch Totengöttin und Göttin der Liebe, des Friedens, der Schönheit, des Tanzes, der Kunst und der Musik.

Ihr Name bedeutet "Haus des Hor" beziehungsweise "Haus des Horus", wobei sich der Namensbestandteil "Haus" von der Bedeutung "Mutterschoß" ableitet, der Horus umgibt. Das Ideogramm stellt daher meist einen Horusfalken im "Mutterschoß" dar. Als spätere Gemahlin des Re und Mutter des Horus bildete sie den umschließenden Mutterleib, aus welchem Horus als ihr Sohn entsprang.

In ihren zahlreichen Funktionen galt sie auch als Beschützerin des Landes am Nil, der Fremden, der Bergleute (beispielsweise in den königlichen Kupfer- und Türkisminen auf dem Sinai), aller weiblichen Wesen und als Behüterin der Toten.

Inanna

Inanna (auch Ninanna, Niniana, Ninsianna, Inana, Innin, Ninegal) war eine der großen sumerischen Göttinnen. Inanna hatte viele Erscheinungsformen und Gestalten. Hervortretend sind jedoch ihre Eigenschaften als Göttin der Liebe und des Geschlechtslebens, als kriegerische und eroberungssüchtige Gottheit. Des Weiteren gilt sie als Inbegriff alles Weiblichen, spielte aber auch als Gottheit des Königtums und Herrscherin eine bedeutende Rolle sowie als astrale Gottheit. Inanna konnte als männlich oder weiblich auftreten.

Die ursprüngliche Variante des Namens war wohl nin-an-ak "Herrin des An/Himmels". Im weiteren geschichtlichen Verlauf wurde er von Herrin des An und Herrin des Himmels abgeleitet. Königin des Himmels und Ninegalla (Herrin des Palastes) sind Beinamen der Inanna. Außerdem tritt der Name in folgenden Formen auf: in-na(-an)-na oder für die Emesalform des Namens ga-šan-an-na. Unter akkadischem Einfluss wurde Inanna seit Mitte des dritten Jahrtausends v.Chr. mit Ištar gleichgesetzt. In Kleinasien trat Inanna auch als Šawuška (In-in Ša-gur4-ra) auf.

Ihr Planet war die Venus, sie wurde sowohl als Morgen- als auch als Abendstern verehrt, und ihre heilige Stadt war Uruk, das heutige Warka. Ihr Tempel in Uruk hieß Eanna. Ihr Symbol war der 8- oder 16-eckige Stern und ihre heilige Zahl die 15.

Ištar

Ištar (akkadisch Ištar, sumerisch Inanna) war eine mesopotamische Planetengöttin und wurde unter anderem auch als Göttin des sexuellen Begehrens und des Krieges verehrt. Sie verkörperte den Planeten Venus und war die Tochter Sins und Schwester von Šamaš. Sie verkörpert zwei Quellen von potentieller Unordnung und Gewalt: Sex und Krieg.

In den meisten akkadischen Mythen gelingt es Ištar, meist unter Einsatz ihrer Sexualität, sich da durchzusetzen, wo andere Götter scheitern. Lediglich gegen ihre Schwester Ereškigal, die Herrin der Unterwelt (Ištars Fahrt in die Unterwelt auch Ištars Höllenfahrt, die auf das sumerische Epos von Inannas Gang in die Unterwelt zurückgeht) versagt sie. Auch den Steindämonen Ullikummi, der weder sehen noch hören kann, kann sie nicht bezirzen.

Die namentliche Pluralform ištaratu bezeichnete den Begriff der Weiblichkeit. Sie wurde sowohl als Morgen- als auch als Abendstern verehrt. Ištar kann in männlicher und weiblicher Form auftreten.

Ištars Symbol ist der achtzackige Stern, sie wird oft auf einem Löwen stehend abgebildet. Als Kriegsgöttin wird sie bärtig dargestellt, oft mit einem Sichelschwert in der Hand, als Göttin des sexuellen Begehrens hält sie ihr Gewand hoch ("seilspringende Göttin") oder umfasst mit den Händen die Brüste.

Mylitta / Mitra

Mylitta (auch Mitra) war eine im perserzeitlichen Babylon von den Assyrern und Persern verehrte Göttin, die nach Herodot der Aphrodite oder Aphrodite Urania der Griechen gleichzusetzen ist.

Nach dem 1. Buch der Historien des Herodot, musste sich angeblich jede babylonische Jungfrau der Mylitta zu Ehren einmal im Leben mit einem Kranz von Schnüren auf dem Haupt in den Heiligen Hain der Aphrodite setzen und sich dem ersten, der ihr ein Stück Silber in den Schoß wirft mit den Worten "Fürwahr, ich rufe die Göttin Mylitta an", preisgeben (Historien I. 199). Manche Frauen – so Herodot – mussten drei oder vier Jahre warten, bis sie dieses Gebot der Göttin erfüllen konnten, da sich kein Freier fand. Dies wurde als Beispiel der Tempelprostitution gewertet, doch in neuerer Zeit haben sich mehrere Autoren gegen eine solche Interpretation ausgesprochen.

Turan

Turan ("Herrin", "Dame", wahrscheinlich von lydisch turannu) war bei den Etruskern eine Fruchtbarkeits- und Schutzgöttin (Himmelsgöttin) der Stadt Vulci. Dargestellt wird die Göttin mit Flügeln, und ihre Attribute sind der Schwan und die Taube. In ihrer Begleitung sind die ihr äußerlich ähnlichen Lasen, die die Hüterinnen der Gräber sind. Zu ihrem Gefolge gehört auch Atunis (Adonis). Turan hatte zusammen mit der griechischen Göttin Aphrodite, der oskisch-umbrischen Herentas, der karthagischen Tanit und lokalen samnitisch-kampanischen Frühkulten maßgeblichen Einfluss auf die Entwicklung der zahlreichen, komplexen und synkretistischen Kulte der römischen Venus. Oftmals wurde Turan (wie auch Aphrodite) von den Römern direkt mit einer der vielen Venus-Gottheiten identifiziert.

Venus

William Adolphe Bouguereau: Die Geburt der Venus (Detail)

Venus war die römische Göttin der Liebe, des erotischen Verlangens und der Schönheit. Das ihr beigeordnete Tier ist der Delphin, da dieser in der Antike als Symbol für Liebe und Philanthropie galt.

Seit dem 4. Jahrhundert v. Chr. wurde sie des Öfteren als "Göttin der Liebe" mit der griechischen Aphrodite gleichgesetzt, deren Kult sich als Venus Erycina von Sizilien, besonders vom Berg Eryx, nach Italien ausbreitete. Der erste archäologische Beweis war der Fund einer Darstellung zusammen mit Persephone auf einem Spiegel aus Praeneste. Sie gelangte zu besonderer Bedeutung als Göttin des latinischen Bundes und hatte als solche Heiligtümer in Lavinium und Ardea.

Als Venus Libentina war sie die Göttin der sinnlichen Lust, als Venus Libitina die Leichengöttin.

Venus war der 1. April heilig, an dem sie von den römischen Matronen neben der Fortuna Virilis (Göttin des Glücks der Frauen bei den Männern) und der Concordia als Venus Verticordia (Wenderin der weiblichen Herzen zu Zucht und Sitte) verehrt wurde. Von geringerer Bedeutung waren die Kulte der Venus Obsequens (der Willfährigen), der Venus Salacia (Göttin der Buhlerinnen) und anderer. Nach Venus wurde der sechste Wochentag Veneris dies genannt, daher ital. venerdi, franz. vendredi, span. viernes. Die Südgermanen setzten sie mit ihrer Göttin Frija (nordgermanisch Frigg) gleich, daher die deutsche Bezeichnung Freitag.

» Das Liebespaar Venus und Adonis


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