Liebewohl

Glossar

Im Glossar werden Begriffsdefinitionen aus allen Themengebieten von Liebewohl aufgeführt. Viele der Definitionen stammen aus der Wikipedia. Die Begriffe sind alphabetisch geordnet.


Apokalyptische Reiter

Die vier apokalyptischen Reiter stehen nach John Gottman für Kommunikationssünden, die eine Ehe bzw. intime Beziehung dauerhaft ruinieren und zur Trennung des Paares führen können:

  • Kritik: Schuldzuweisungen und Anklagen, die ihren Höhepunkt in einer generellen Verurteilung des Partners finden
  • Abwehr / Verteidigung mit Rechtfertigung (und Verleugnung der eigenen Anteile), die den Konflikt aufrecht erhalten
  • Verachtung und Geringschätzung des Partners
  • "Mauern", d.h. Schließen der Schotten und Rückzug

Bindungsangst

Unter Bindungsangst versteht man psychisch bedingte Schwierigkeiten, Beziehungen mit anderen Menschen, vor allem Lebenspartnern, aufzubauen.

Ursachen sind meist der Verlust einer Bezugsperson im Kindesalter oder der unerfüllte Wunsch nach persönlicher Nähe und Vertrauen. Bindungsangst äußert sich in einem introvertierten Lebensstil, mangelndem Verantwortungsbewusstsein gegenüber Familie und Freunden und bezeichnend in der Schwierigkeit oder Unfähigkeit, persönliche Beziehungen zu Partnern aufzubauen. Sie wird oft als typisch männliche Eigenschaft empfunden, tritt tatsächlich aber bei beiden Geschlechtern auf.

Bindungstheorie

Die Bindung an eine Bezugsperson ist ein wichtiger Teil der menschlichen Entwicklung. Die Bindungstheorie wurde von dem britischen Psychiater John Bowlby und der Kanadierin Mary Ainsworth entwickelt. Sie beschreibt die Neigung des Menschen, eine enge, von intensiven Gefühlen getragene Beziehung zu Mitmenschen aufzubauen. Gegenstand der Bindungsforschung ist der Aufbau und die Veränderung enger Beziehungen im Laufe des Lebens. Dabei fokussiert sie vor allem auf die frühe Mutter-Kind-Beziehung.

Die Bindungstheorie verbindet ethologisches, entwicklungspsychologisches, psychoanalytisches und systemisches Denken. Eines der großen Anliegen Bowlbys war es, mit der Bindungstheorie eine wissenschaftliche Basis für den psychoanalytischen Ansatz der Objektbeziehungstheorien zu schaffen und psychoanalytische Annahmen empirisch überprüfbar zu machen.

Der britische Kinderpsychiater und Psychoanalytiker entfernte sich im Laufe seiner Forschungsarbeit von der Psychoanalyse, und die Bindungstheorie wurde zu einer eigenständigen Disziplin. Die Theorie weist sowohl Verbindungen zur Systemtheorie wie auch zur kognitiven Psychologie auf und hat einen ebenso großen Beitrag zur Familientherapie und kognitiven Therapie geleistet. In der zeitgemäßen Psychoanalyse findet die Bindungstheorie großen Anklang.

Ehe

Als Ehe (v. althochdeutsch: ewa = Ewigkeit, Recht, Gesetz, rechtsprachlich hist. Konnubium) bezeichnet man eine sozial anerkannte und durch allgemein geltende, meist gesetzliche Regeln gefestigte Lebensgemeinschaft mehrerer Personen, die als Ehegatten oder auch Ehepartner bezeichnet werden.

Die Bedeutung der Ehe und die sie betreffenden Rahmenbedingungen sind stark von gesellschaftlichen und kulturellen Vorstellungen abhängig und haben sich im Zuge der menschlichen Entwicklung immer wieder verändert.

Ehebruch

In der Ethnologie und der Anthropologie wird als Ehebruch das Eingehen gesellschaftlich nicht geduldeter außerehelicher Beziehungen definiert. In Europa versteht man, im Kontrast zum bloßen Fremdgehen (Seitensprung), unter Ehebruch meist eine außereheliche sexuelle Beziehung zwischen zwei Personen, von denen wenigstens eine verheiratet ist.

In Deutschland beispielsweise ist Ehebruch als Verletzung der aus der Ehe folgenden Verpflichtung zur vollständigen Lebensgemeinschaft (§ 1353 Abs. 1 S. 2 BGB) verboten; die Gesetzgebung definiert den Vollzug des Geschlechtsaktes als Ehebruch. Jedoch wird Ehebruch seit dem 1. September 1969 (1. StrRG) nicht mehr strafrechtlich sanktioniert. Auch ist seit dem Wegfall des Verschuldensprinzips zum 1. Juli 1977 (1. EheRG) der Ehebruch kein hinreichender Scheidungsgrund mehr.

Eifersucht

Eifersucht (von indoeuropäisch ai = Feuer; althochdeutsch eiver = das Herbe, Bittere; Erbitterung und althochdeutsch suht = Krankheit, Seuche; das zusammengesetzte Substantiv Eifersucht existiert erst seit dem 16., das davon abgeleitete Adjektiv eifersüchtig erst seit dem 17. Jahrhundert).

Eifersucht beschreibt eine schmerzhafte, momentane oder dauerhafte Emotion, die man bei einer nicht oder nur in ungenügendem Maße erhaltenen Anerkennung (Aufmerksamkeit, Liebe, Respekt oder Zuneigung) seitens einer hochgeschätzten - vor allem geliebten - Bezugsperson gegenüber einer damit stärker Begünstigten verspürt, von der man (umgangssprachlich) ausgestochen wird.
Chronische Eifersucht wird negativ beurteilt und oft in die Nähe einer Krankheit gerückt.

Liebe

Liebe (von mhd. liebe "Gutes, Angenehmes, Wertes") ist im engeren Sinne die Bezeichnung für die stärkste Zuneigung, die ein Mensch für einen anderen Menschen zu empfinden fähig ist. Analog wird dieser Begriff auch auf das Verhältnis zu Tieren oder Sachen angewendet. Im weiteren Sinne bezeichnet Liebe eine ethische Grundhaltung ("Nächstenliebe"), oder die Liebe zu sich selbst ("Selbstliebe").

Im ersteren Verständnis ist Liebe ein Gefühl oder mehr noch eine innere Haltung positiver, inniger und tiefer Verbundenheit zu einer Person, die den reinen Zweck oder Nutzwert einer zwischenmenschlichen Beziehung übersteigt und sich in der Regel durch eine tätige Zuwendung zum anderen ausdrückt. Hierbei wird nicht unterschieden, ob es sich um eine tiefe Zuneigung innerhalb eines Familienverbundes ("Elternliebe") handelt, um eine enge Geistesverwandtschaft ("Freundesliebe") oder ein körperliches Begehren ("geschlechtliche Liebe"). Auch wenn letzteres eng mit Sexualität verbunden ist, bedingt sich auch in letzterem Falle beides nicht zwingend (z. B. sog. "platonische Liebe").

Liebesaffäre

Eine Liebesaffäre ist eine meistens mehr von körperlicher als von seelischer Liebe geprägte zwischenmenschliche Beziehung. Der Ausdruck Liebe steht hier für die romantische und leidenschaftliche Seite; der Ausdruck Affäre weist hingegen auf etwas Kurzfristiges, weniger Ernsthaftes hin.

Liebesbeziehung

Eine Liebesbeziehung bezeichnet die zwischenmenschliche (nicht geschäftliche o. ä.) Partnerschaft zwischen zwei oder mehreren Personen aus Liebe. Diese enge Beziehung beinhaltet sowohl starke positive Gefühle, ein umfassendes gegenseitiges Akzeptieren als auch erotische Anziehung. Sie beginnt oft mit Verliebtheit. Eine Liebesbeziehung kann zeitweise oder auf Dauer auch platonisch gelebt werden, beinhaltet in der Regel aber auch Sexualität.

Liebeskummer

Liebeskummer bezeichnet umgangssprachlich das Syndrom zurückgewiesener oder unerfüllbarer Liebe und umfasst sowohl körperliche als auch geistige Symptome.

Liebeskummer ist für gewöhnlich harmlos, kann aber auch je nach Persönlichkeit zu schweren körperlichen Erkrankungen, Suizid oder Mord führen.

Miteinander Gehen

Die Redewendung "miteinander gehen" wird in der Umgangssprache, vor allem von Jugendlichen in der frühen Adoleszenz verwendet und bedeutet soviel wie "eine Beziehung miteinander zu haben". Solche Miteinander-Gehen-Beziehungen sind oft Inbegriff der ersten ernsthaften Auseinandersetzung mit dem anderen (oder auch eigenen) Geschlecht und der Liebesbeziehung zu demselben.

Diese ersten Gehversuche im Liebesleben in der Übergangsphase vom Kind zum Jugendlichen haben oft einen experimentellen Charakter, liefern jedoch wichtige Grunderfahrungen für das spätere Leben mit Partnern.

Scheidung

Die Scheidung ist die formelle, juristische Beendigung einer Ehe.

Das deutsche Recht sieht die Ehe als lebenslange Institution, deren besonderer Schutz in Art. 6 des Grundgesetzes gefordert wird. Die Ehe kann daher nur durch den Tod, durch Scheidung oder durch Aufhebung beendet werden. Die Scheidung oder die Aufhebung muss im Wege der Gestaltungsklage durch richterliches Urteil erfolgen.

Scheidungsrate

Die Scheidungsrate gibt das Verhältnis zwischen Ehescheidungen und Eheschließungen an. Man muss grundsätzlich unterscheiden, ob es sich dabei um alle Eheschließungen und Ehescheidungen in einem bestimmten Zeitraum (von zumeist verschiedenen Paaren) handelt, oder um die bisherigen und u. U. zukünftigen Ehescheidungen von in einem bestimmten Zeitraum geschlossenen Ehen.

Single

Unter Single wird ein Mensch verstanden, der ohne feste soziale Bindung an eine Partnerin bzw. einen Partner lebt. Dagegen ist "Alleinstehender" ein statistischer Begriff für Einpersonen-Haushalte, "ledig" ein juristischer Begriff für (noch) Unverheiratete.

Verliebtheit

Verliebtheit ist ein intensives Gefühl der Zuneigung zu einem anderen Menschen. Sie wird nach Ansicht von Psychologen von einer Einengung des Bewusstseins begleitet, die zur Fehleinschätzung des Objektes der Zuneigung führen kann. Fehler des anderen können übersehen oder als besonders positive Attribute erlebt werden.

Verliebtheit ist kein Dauerzustand, sie besteht als eine Phase über einen längeren oder kürzeren Zeitraum, kann abflauen und sich auflösen oder in Liebe übergehen. Die Gefühle des Verliebt seins können einseitig sein, müssen also nicht erwidert werden. Eine weniger intensive Form der Verliebtheit wird auch als Schwärmerei für eine Person bezeichnet.

Zuneigung

Zuneigung bezeichnet eine positive Empfindung bzw. ein positives Gefühl einem Mitmenschen (oder einem anderen Wesen) gegenüber und wird meist im Kontext zwischenmenschlicher und partnerschaftlicher Beziehungen verwendet. Zuneigung setzt Sympathie voraus, ist aber eine weitergehende emotionale Neigung, die zu einer Liebesbeziehung oder einer guten Freundschaft führen kann.

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Bücher

Buchcover Hans Jellouschek: Wie Partnerschaft gelingt - Spielregeln der Liebe: Beziehungskrisen sind Entwicklungschancen
Buchcover John M. Gottman: Die 7 Geheimnisse der glücklichen Ehe
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